
Sex sells: Das ist keine neue Erkenntnis. Trotzdem darf man immer wieder überrascht sein, wie vielfältig die Welt der Sexworker ist.
Was vor allem damit zu tun hat, dass Prostituierte nicht gleich Prostituierte ist.
Im Gegenteil: Viele (Hobby-) Huren achten sehr darauf, wer ihre Kunden sind und wie sie selbst ihre Arbeit möglichst positiv gestalten können.
Nichtsdestotrotz tritt die Erfüllung eigener Wünsche bei so mancher käuflichen Dame hinter denen des Kunden zumindest teilweise zurück.
Ein Umstand, der besonders auf die verschiedenen Tätigkeitsschwerpunkte der jeweiligen käuflichen Ladys zurückzuführen ist.
Hier daher die drei besonders bekannten Berufsfelder Huren – Escorts – Dominas im Überblick:
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„Klassische“ Huren – Sexworker in relativer Reinform
Fast jeder kennt sie, oder glaubt sie zu kennen: Die „klassische“ Prostituierte, die für das schnelle Geld aufgemotzt auf dem Straßenstrich steht oder an der Bar eines Bordells zahlungswilligen Männern den Kopf verdreht.
Natürlich entspricht nicht jeder Sexworker, der sich als (Hobby-) Nutte verdingt, dem oben beschriebenen Klischee.
In der Tat ist es aber tatsächlich so, dass sich Sexarbeiterinnen dieses Schlags bevorzugt als Dienstleisterinnen verstehen, die ihren Körper für die Lust von anderen Personen zur Verfügung stellen.
Dabei geht es in der großen Mehrheit der Fälle wirklich um bezahlten, schnellen und unverbindlichen Sex.
Nicht darum, den Kunden einen längeren Zeitraum gesellschaftlich zu begleiten oder bevorzugt in den BDSM-Bereich abzutauchen.
Natürlich können gerade bei Hobbynutten auch entsprechende persönliche Vorlieben (unter anderem in diesen Bereichen) eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
Aber wie gesagt, im Standard-Fall ist für Sexworker hierbei Sex nach Kundenwunsch angesagt, beispielsweise
- Vaginal-,
- Oral- oder
- Analsex
- in verschiedenen Stellungen und
- an einem klar für den Sex gedachten Ort (bspw. im Bordell, Club, Mordellwohnungen oder in Privaträumen).
Obwohl der Kunde hierbei sehr weitgehend alleine bestimmen kann, was er erleben möchte, gibt es dennoch auch gewisse Grenzen.
Diese sind im neuen Prostitutiertenschutzsgesetz geregelt und sehen unter anderem vor, dass
sich Kunde wie Sexworker an die vorgeschriebene Gummipflicht halten, | gewisse Mindestalter respektieren und | niemand den anderen gegen seinen Willen zu etwas zwingt. |
Escorts – Begleitungen mit Stil und Charme
Da auch Escort-Dienstleistungen zu den Sexworker – Tätigkeiten gehören, treffen alle Aspekte des Prostituiertenschutzgesetzes auch auf sie zu.
Tendenziell sind Escorts aber freier in ihrer Kundenwahl und arbeiten häufiger auf eigene Rechnung oder als freie Mitarbeiterinnen in einer Agentur als die meisten Prostituierten.
Zu ihren Hauptaufgaben gehört es, die stilvolle und charmante Abendbegleitung eines solventen Herren zu sein.
Sex kann, muss aber keinesfalls einen Teil des tages- und / oder abendfüllenden Programms darstellen.
Viele Escort-Ladys erfreuen die Männer an ihrer Seite stattdessen mit ihrem
- Sinn für Kunst und Kultur,
- Fremdsprachenkenntnisse,
- Tanzfähigkeiten
- oder andere gesellschaftliche Skills.
Dass ein solcher Sexworker nicht nur über, sondern auch unter der Gürtellinie im positiven Sinne ausgefallen kreativ und besonders sein kann, versteht sich dabei von selbst.
Viele Escort-Ladys sind allerdings nicht für sexuelle Aspekte bei Treffen zu haben und bringen dies in ihren Profilen auch klar zum Ausdruck.
Ein wahrer Gentleman wird diesen Umstand daher immer respektieren und sich wirklich an die im Vorfeld getroffenen Abmachungen halten.
Dominas – Die härtere erotische Gangart
Genau wie eine Escort hat auch eine Domina nicht unbedingt Sex auf ihrer Preisliste stehen, wennglich sie ebenfalls als Sexworker eingestuft wird.
Der Grund dafür liegt ebenfalls in der Tatsache begründet, dass Dominas sich ihre Kunden sehr weitgehend selbst aussuchen können.
Aber vor allem in Rücksprache mit dem Kunden aktiv selbst entscheiden, was mit diesem letztlich bei einem Treffen geschehen wird.
Im Gegensatz zur Prostituierten, bei der es besonders auf den Sex ankommt und zur Escort, die vor allem eine Begleitung darstellt, ist eine Domina eine Sexarbeiterin, die sich der dunklen erotischen Seite verschrieben hat.
BDSM stellt den Hauptaspekt ihrer Arbeit dar – also der lustvolle Umgang mit Schmerz und Unterwerfung.
Dass ein Freier eine Domina für diese Arbeit bezahlt, drängt sie noch keinesfalls in eine sexuell devote oder unterwürfige Ecke.
Im Gegenteil, die meisten Männer besuchen eine Domina, weil diese den Umgang mit Macht und Dominanz beherrscht und sich mit verschiedenen Techniken professionell auskennt.
Sie können sich bei ihr also viel besser fallen lassen als bei einer unter Umständen verunsicherten Partnerin.
Zeitgleich müssen keine Sorgen haben, dass ihre Vorlieben missbilligt werden oder gegen ihren Willen im Freundes- und Verwandtenkreis die Runde machen.
Dass eine Domina trotz ihres Arbeitstitels Sexworker aber nur höchst selten ein Faible für Sex hat, sondern sich eher für
- Orgasmuskontrolle,
- Spanking,
- Fisting,
- Cock-and-Ball-Torture,
- Trampling,
- Bondage,
- Wachsspiele
- und viele andere erotisch-sexuelle Spielarten
erwärmt, kommt vielen Männern, die gerne ihre devote und / oder masochistische Seite erkunden wollen, also eher entgegen.
Sex könnte schließlich schlicht und ergreifend ablenken.
Wobei klassisch-körperlicher Sex sicherlich nicht komplett in der Versenkung verschwinden wird. Im Gegenteil, er wird auch weiterhin eine wesentliche Rolle im menschlichen Miteinander spielen und für neue Berufsbilder sorgen …
Sexworker Coaches – Jobs der Zukunft?
John Danaher unterrichtet an der NUI Galway’s School of Law und ist Experte in Rechtsphilosophie und neuen Technologien.
Er glaubt nicht nur, dass Technologie die Arbeit des Menschen nach und nach nahezu vollständig ersetzten wird. Sondern auch, dass einer der aufstrebenden Jobs der Zukunft, neben der Tätigkeit in der Technologiebranche, der eines Sexworker-Coaches sein wird.
Das klingt zunächst absurd. Das älteste Gewerbe der Welt soll in Zukunft eines der Wichtigsten sein?
Das älteste Gewerbe der Welt
Das würde auch bedeuten, dass das älteste Gewerbe der Welt – Sexarbeit oder Prostitution – ein aktives und florierendes Geschäft bleiben wird.
In der fernen Zukunft werden Maschinen, Roboter und Softwareweiterentwicklungen nach Danaher die menschliche Arbeit nach und nach ersetzen.
Roboter werden nicht müde, | sie brauchen keine Pausen, |
werden nicht krank. | Auch könnten sie mitunter ihre Arbeit schneller und besser als Menschen verrichten. |
Nicht nur in der Automobilbranche ist dies etwa bereits der Fall.
Ein großes Potenzial und eine „Nische“, die allein dem Menschen vorbehalten bleibt, sieht Danaher ausgerechnet in der Sexarbeit.
Er hält einen Zustrom der Anzahl im Bereich der Sexworker – ungeachtet des momentanen Verbotes in vielen Staaten – für nahezu unausweichlich.
Die Menschen werden sich außerhalb des Technologiesektors irgendwie Arbeit suchen müssen und schließlich beim Sex landen. Eine Sphäre, die so schnell von Robotern nicht einfach eingenommen werden könne.
Dabei geht er davon aus, dass Menschen es immer vorziehen werden mit Menschen Sex zu haben, statt mit Maschinen.
Natürlich werde es Sexroboter geben oder virtual reality Geräte, die eine Alternative zum Sex mit Menschen bieten werden.
Gerade darin sieht Danaher dann aber auch den Bedarf, die neue Berufsgruppe des Sexworker Coach einzustellen oder auszubilden, die dann wiederum die Sexworker ausbilden.
Der Job als Sexworker Coach
Die Aufgabe in diesem Beruf wäre es also Wissen über Sex zu vermitteln, um Sexworker für die Konkurrenz fit zu machen.
Die seiner Meinung nach fortschreitende Arbeitslosigkeit aufgrund des technologischen Fortschrittes würde zu einer weiteren Legalisierung von Sexarbeit führen und dafür den rechtlichen Rahmen schaffen.
Prostitution legalisieren
Damit ist Danaher gar nicht weit von der aktuellen Forderung Amnesty Internationals entfernt, Sexarbeit international zum Schutz der Prostituierten zu legalisieren.
Die Bewegungsgründe sind aber vollkommen andere:
- Amnesty International fordert die Legalisierung von Sexarbeit aus moralischen Gründen.
- Danaher sieht sie als ökonomische Notwendigkeit. Zudem geht Danaher davon aus, dass sich Sexarbeit zu einer selbstverständlichen und offensichtlich akzeptierten Arbeitsform entwickeln wird.
Dass wir zumindest davon momentan noch weit entfernt sind, zeigen harte Proteste gegen die Forderung von Amnesty International.
Etwa von vielen Frauenbewegungen, die eine Ausnutzung von Sexarbeiterinnen verhindern und Sexarbeit generell verbieten wollen.
Ist die Entwicklung realistisch?
Wie sich diese moralische Debatte außerhalb ihres strafrechtlichen Kontextes weiterentwickelt, ist derzeit nicht abzusehen.
Fest steht jedoch: Es wird immer einen Bedarf für Sexarbeit geben.
Ob es sich aber tatsächlich moralisch so verbreitet so etabliert, dass es als eine der gesellschaftlichen Haupttätigkeiten eingeordnet werden kann? |
Und ob überhaupt ein besprechender Bedarf nach so viel käuflichem Sex entstehen wird? |
Das erscheint doch zumindest als fraglich.
Eine dem Sexworker Coach ähnliche Berufsbeschreibung
… existiert bereits
Nur ist ein aktueller Sexworker Coach nicht für die Schulung der Sexworker verantwortlich. Sondern für ihre rechtliche Beratung und ihre generelle Unterstützung sowie Absicherung.
Oftmals bedeutet das heutzutage auch: Hilfe bei ihrem Ausstieg aus der Sexarbeit.
Denn zumindest momentan gibt es doch erhebliche und gesellschaftlich weit verbreitete moralische Zweifel an der Richtigkeit einer Tätigkeit als Sexarbeiterin.
Für Danahers Zukunftsvision müsste sich diese philosopische Betrachtungsweise und die generelle Wahrnehmung des Jobs von SexarbeiterInnen also ändern.
Ansonsten bleibt der Job als Sexworker Coach das, was er bisher ist. Das ziemliche Gegenteil von dem, was Danaher vorschwebt.
Andererseits gibt es bereits jetzt unzählige Menschen, die zumindest durch Sexualberatung und Trainings im privaten Bereich ihr Wissen zur Verfügung stellen.
Wieso sollte sich dies also nicht zumindest verstärkt auf den beruflichen Zweig der Sexarbeit ausweiten?
Modelbilder von Colourbox.com
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